Mutmaßliche PKK-Anhänger in Stuttgart vor Gericht
Der Prozess ist einer der ersten im neuen Prozessgebäude in Stuttgart-Stammheim. Der 37-jährige Hauptangeklagte sitzt getrennt von seiner Verteidigerin hinter Panzerglas. Sie kritisierte dies und forderte zu Beginn des Verfahrens, in einen anderen Saal umzuziehen. Ihr Mandant werde durch die Sicherheitsvorkehrungen stigmatisiert und vorverurteilt.
Menschenraub und gefährliche Körperverletzung
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten erpresserischen Menschenraub, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung und versuchte Nötigung vor. Zusammen mit den anderen vier Angeklagten soll er im Frühjahr 2018 ein ehemaliges Mitglied der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in ein Waldstück bei Stuttgart gelockt und dann entführt haben. In einer Gaststätte im Landkreis Göppingen sollen sie ihr Opfer anschließend mehrere Stunden lang verhört und geschlagen haben. Sie drohten, ihn zu töten, wenn er nicht weiter für die PKK arbeite.Auch eine Frau ist angeklagt
Der Hauptangeklagte muss sich außerdem wegen Mitgliedschaft in der PKK verantworten - er soll unter anderem für das Gebiet Stuttgart und Baden-Württemberg verantwortlich gewesen sein. Den vier anderen Angeklagten - darunter eine Frau - wird PKK-Unterstützung zur Last gelegt. Die Beschuldigten wurden im Sommer 2018 festgenommen.Die PKK wird in der EU seit 2004 als terroristische Organisation eingestuft und unterliegt in Deutschland einem Betätigungsverbot.
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