Zum Artikel "Zeitpunkt ist bürgerfeindlich" in der Ausgabe vom 30. Juli:
Zu Recht kritisiert die Schutzgemeinschaft Krailenshalde den Zeitpunkt der Auslegung des Bebauungsplans für den Rosensteintunnel. Mir klingen die Worte von Schlichter Geißler anlässlich des Schlichtungsverfahrens zu Stuttgart 21 noch im Ohr: Großprojekte können in Zukunft nicht mehr über die Köpfe der Bürger hinweg durchgepeitscht werden, die Bürgerbeteiligung wird in künftigen Großprojekten im Mittelpunkt stehen und so weiter und so weiter. Und die Realität: Wohl wissend, dass auch die Gegner des Rosensteintunnels während der Sommerferien in Urlaub fahren, wird die öffentliche Auslegung - natürlich ohne irgendwelche bösen Hintergedanken - mitten in die Urlaubszeit gelegt.
Man könnte nun annehmen, dass im zuständigen Stadtplanungsamt Menschen sitzen, die nicht wissen, was sie tun. Davon ist aber nicht auszugehen. Vielmehr deutet das Verhalten der Stadtverwaltung darauf hin, dass sie aus Stuttgart 21 nichts, aber auch gar nichts gelernt hat und einmal mehr die Menschen in der Stadt vor den Kopf stößt, wie sie es in der Vergangenheit eigentlich immer getan hat.
Das "Stuttgarter Modell" mag in anderen Kommunen Modellcharakter haben - in Stuttgart geht die Stadtverwaltung nach wie vor den bewährten Weg ohne tatsächliche Bürgerbeteiligung und tut, was sie will.
Ralf Maier, Stammheim
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