Molde - Der Euro ist ja seit längerem in aller Munde, als
Zahlungsmittel bereitet er einem ganzen Kontinent Kopfzerbrechen. Dass
es dieses Phänomen auch im Fußball gibt, erfährt jetzt die Mannschaft
von Trainer Bruno Labbadia: Der VfB steckt in der Euro-Krise. Beim
norwegischen Meister Molde FK spielte er lange Zeit auf Augenhöhe,
nutzte aber seine Chancen nicht. „Und dann fiel aus dem Nichts das 0:1.
Es sollte eben nicht sein“, sagte Kapitän Serdar Tasci. Denn erneut
schlichen sich auch wieder die schon obligatorischen Abwehrfehler ins
Spiel ein, die Molde umgehend bestrafte. Jo Berget (58.) und Daniel
Chukwu (88.) trafen, der VfB war besiegt. Und Sportdirektor Fredi Bobic
war bedient: „Wir haben Molde zu einfach kommen lassen. Und wir hätten
unsere Chancen konsequenter nutzen und die Dinger reinmachen müssen. Da
haben wir extrem geschludert.“ Alles Lamento nutzt aber nichts. An
diesem Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total) kommt Bayer Leverkusen in
die Mercedes-Benz-Arena. „Und die Bundesliga hat für uns Priorität“,
sagte Bobic.
Reisen in der Europa League sind in der angespannten sportlichen
Situation also die Kür – und zuweilen vergleichbar mit Ausflügen ins
Abenteuerland. Da ist manch Kurioses möglich, auch in Molde war einiges
anders als im Bundesliga-Alltag. Nicht nur, dass einige VfB-Fans bereits
am Mittwochmorgen in Kleinbussen gen Norwegen gestartet waren, wo sie
am frühen Donnerstagnachmittag dann endlich eintrafen. Nein, auch das
Aker-Stadion war mit 7000 Zuschauern nur halbvoll, was unter anderem
daran lag, dass viele Molde-Fans für ihre Heimfahrt auf Fähren
angewiesen sind – und nach Spielschluss fuhr keine mehr. Moldes Torhüter
trug nicht den Schriftzug seines Nachnamens Pettersen auf dem Trikot,
sondern den seines Vornamens Bugge. Und Pape Paté Diouf musste nach
einer Knieverletzung zwei Minuten warten, bis er vom Platz durfte – der
vierte Offizielle hatte die Auswechseltafel in der Kabine vergessen.
Quelle: stuttgarter-nachrichten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen