Montag, 4. Juni 2012

SSB setzen weiter auf Schulbusse

Die neue Stadtbahnlinie soll von Stammheim auch nach Freiberg fahren, wünschen sich Kommunalpolitiker. Foto: Stiefel

Stuttgart-Stammheim - Anfang dieses Jahres hatte der SPD-Bezirksbeirat Eberhard Kries die Frage gestellt, ob die SSB auf der Route zwischen Stammheim und Freiberg einen Stadtbahn-Sonderverkehr für Schüler einrichten könne. Nun haben die Stuttgarter Straßenbahnen Stellung genommen. Den „Ersatz der derzeit eingesetzten Schülerbusse durch einen Stadtbahn-Sonderverkehr sehen wir kritisch, da die Busse über ein größeres Einzugsgebiet verfügen und das Schulzentrum in Freiberg direkt anfahren“, schreibt Joachim Keller von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Ein Verzicht auf die Schulbusse würde seiner Ansicht nach für viele Schüler auch mit Einschränkungen verbunden sein.
Die Menge der Fahrgastzahlen der Linie U 15 werde seit ihrer Eröffnung im Dezember regelmäßig erhoben. „Unsere Zählungen zeigen, dass die Züge teilweise bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastet waren.“ Dies wertet Keller einerseits als großen Erfolg, andererseits bringe es auch „eine erhebliche Einschränkungen beim Beförderungskomfort“ mit sich. „Eine Verlagerung des Schülerverkehrs von den Schülerbussen auf die Stadtbahn kann dabei nahezu ausgeschlossen werden, da diese auch weiterhin im Einsatz sind und ebenfalls gut genutzt werden.“ Mit ansteigenden Temperaturen und generell besseren Witterungsbedingungen habe sich die Situation in den vergangenen Wochen erwartungsgemäß deutlich entspannt, da von den Schülern wieder vermehrt das Fahrrad als Transportmittel genutzt werde. „Nichtsdestotrotz ist der Zustand in den Wintermonaten nicht optimal, weshalb wir auch bereits erste Überlegungen zur Entspannung der Situation angestellt haben.“ Welche das sind, lässt Keller offen.

„Schließlich sind die Schüler ja die Kunden von morgen“

Einschränkend gibt Keller zur Kenntnis, dass bei einem Ergänzungsverkehr immer das Verhältnis von Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis stehen müsse. „Dabei muss insbesondere berücksichtigt werden, dass die hohe Auslastung nur über einen sehr kurzen Teilabschnitt bis zur Haltestelle Zuffenhausen Rathaus besteht.“ Aus den genannten Gründen werde die SSB „detailliert prüfen, ob ein Ergänzungsverkehr notwendig und machbar ist“, schließt der SSB-Mitarbeiter seine Stellungnahme ab. „Wie er dann gegebenenfalls aussehen könnte, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.“
Bezirksvorsteherin Susanne Korge hält eine Ergänzung zum bestehenden Angebot nach wie vor für angebracht: „Es ist richtig, dass sich die Situation im Sommer etwas entspannt, aber die Schülerzahlen werden steigen, und es muss eine bessere Lösung als die bisherige geben“, sagt Korge. „Ich würde mir wünschen, dass es eine Lösung mit der Stadtbahn geben würde, aber falls nicht, sollte wenigstens ein dritter Schulbus eingesetzt werden.“ Es meldeten sich jedes Jahr Eltern auf dem Rathaus, die über die schwierige Situation in den Schulbussen klagten. Korge hoffe, dass die SSB ihre Detailprüfung schnell abschließe und zu einem positiven Ergebnis komme. Korge: „Die neue Anbindung durch die Stadtbahn ist toll, aber das Thema Sonderverkehr sollte man ernst nehmen – schließlich sind die Schüler ja die Kunden von morgen.“

Quelle: stuttgarter-nachrichten

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