SC Stammheim müht sich zum Klassenerhalt
Fußball, Relegation. Dank der Großtaten von Keeper Milan Jurkovicsiegen die Nord-Stuttgarter über Mühlhausen. Von Mike Meyer
Wenn sich der Verlauf eines Fußballspiels nicht mit Logik oder wenigstens Vernunft erklären lässt, tritt meist eine übergeordnete Instanz in Kraft: Der Fußballgott, dessen Existenz von Gewinnern gepriesen und von Verlierern häufig angezweifelt wird. "Wenn es einen Fußballgott gibt, dann gewinnen wir das Spiel - einerlei, wie wir uns anstellen", hatte Mike Krannich, Trainer des SC Stammheim, vor der Relegationspartie gegen den TSV Mühlhausen um den letzen noch freien Platz in der Bezirksliga gesagt. Coach Krannich empfand es einfach als gerecht, dass sein Team, vor der Winterpause abgeschlagenes Tabellenschlusslicht in der Bezirksliga, und durch eine sehr starke Rückrunde noch auf dem Relegationsplatz gelandet, den Klassenerhalt verdient hatte. Nun, offenbar gibt es besagten Fußballgott tatsächlich. Der SC rettete sich mit einem 2:0 über die Mühlhäuser zum Klassenerhalt und war dabei wahrlich nicht die bessere Mannschaft gewesen.
Eingedenk der Tatsache, dass Krannichs Kicker im Fußballjahr 2011 erst drei Pflichtspiele verloren hatten, hätten sie eigentlich mit breiter Brust in die Begegnung gehen können. Taten sie aber nicht: Etliche Stammheimer machten auf dem neutralen Platz beim TB Untertürkheim den Eindruck, als ob ihnen durchaus bewusst sei, was auf dem Spiel steht - und dementsprechend nervös agierte ein Großteil der Mannschaft. Wesentlich aggressiver und geistig frischer ging der TSV Mühlhausen zu Werke, der auf dem Weg in die letzte Relegationsrunde bereits den SV Vaihingen II und KF Kosova Bernhausen aus dem Weg geräumt hatte. Allerdings nutzt das zunächst wenig, denn so schwer sich die Stammheimer mit gelungen Offensivaktionen taten - sie standen in der Defensive zumindest so sicher, dass dem Herausforderer nicht allzu viel glückte. Die Bilanz nach 45 Minuten: Drei Torschüssen des TSV stand einer des SC gegenüber. Wobei der Kreisligist zumindest eine klare Torchance verzeichnete: Silvio Bongiovanni scheiterte frei stehend an SC-Schlussmann Milan Jurkovic. Die anschließende Ecke konnten die Stammheimer zunächst abwehren, aber Patrick Kesslers Schuss aus dem Rückraum fand nur deshalb nicht den Weg ins Netz, weil sich Alexander Herzog auf der Torlinie postiert und den Ball noch abgeblockt hatte.
Es sollte nicht die einzige Großtat des regionalliga-erfahrenen Keepers werden, der in der kommenden Saison wieder bei der SG Sonnenhof Großaspach spielen wird. In der 48. Minute entschied Jurkovic das Eins-gegen-eins-Duell mit Cüneyt Cakir für sich und behauptete sich auch 40 Sekunden später gegen Lars Ruckh, der nach Zuspiel von Jens Peringer allein vor dem SC-Torwart aufgetaucht war. Und auch in der 77. Minute stand Jurkovic im Mittelpunkt des Geschehens. Er parierte erst einen Fernschuss von Ruckh. Den Abpraller erlief sich Deniz Demet, der aus spitzem Winkel allerdings nur den Pfosten traf. Von dort aus landete das Spielgerät bei Bongiovanni, der einen Heber versuchte - doch Jurkovic brachte mit einem Klasse-Reflex noch seine Hand dazwischen.
Es wäre der Ausgleich gewesen. Denn in der 63. Minute hatten die Stammheimer mit ihrem bis dahin dritten Torschuss das 1:0 erzielt. Ein weiter Pass von Erhan Baloglu war beim eingewechselten Armen Gashi angekommen, der seinerseits auf Giuseppe Rubinaccio quer legen wollte. Rubinaccio ließ den Ball für Alexander Herzog durch, der platziert vollendete. Kurz darauf hätte Gashi nach Querpass von Carmine Pescione das 2:0 nachlegen können, verfehlte sein Ziel aber. So mussten sich die Stammheimer bis zur 92. Minute den energisch, aber plan- und glücklos anrennenden Mühlhäusern erwehren, ehe der aus ihrer Sicht erlösende zweite Treffer fiel. Nach einer Flanke von Herzog schob Gashi zum 2:0 ein, das den Nord-Stuttgartern endgültig ein weiteres Jahr in der Bezirksliga sichern sollte.
"Ich bin stolz auf meine Truppe", sagte SC-Coach Krannich hinterher. Und betonte sicherheitshalber noch einmal: "Wir haben heute zwar nicht besonders gut gespielt, aber wenn man die Leistung meiner Mannschaft in der gesamten Rückrunde betrachtet, dann halten wir verdient die Klasse." Übrigens: Der allererste Dank Krannichs galt nach dem Schlusspfiff nicht etwa dem Fußballgott, sondern dem scheidenden Schlussmann Milan Jurkovic.
SC Stammheim: Jurkovic - Papatsas (89. Spindler), Quast, Pfisterer, Böse - Uyar, Capella (54. Gashi) - Baloglu, Herzog - Kanat (38. Pescione), Rubinaccio.
TSV Mühlhausen: Wolf - Acar, Buhl, Kesssler, Köngeter - Demet (68. Haufe), Peringer, Abdelaziez, Langenberg (46. Cakir) - Ruckh - Bongiovannis.
Eingedenk der Tatsache, dass Krannichs Kicker im Fußballjahr 2011 erst drei Pflichtspiele verloren hatten, hätten sie eigentlich mit breiter Brust in die Begegnung gehen können. Taten sie aber nicht: Etliche Stammheimer machten auf dem neutralen Platz beim TB Untertürkheim den Eindruck, als ob ihnen durchaus bewusst sei, was auf dem Spiel steht - und dementsprechend nervös agierte ein Großteil der Mannschaft. Wesentlich aggressiver und geistig frischer ging der TSV Mühlhausen zu Werke, der auf dem Weg in die letzte Relegationsrunde bereits den SV Vaihingen II und KF Kosova Bernhausen aus dem Weg geräumt hatte. Allerdings nutzt das zunächst wenig, denn so schwer sich die Stammheimer mit gelungen Offensivaktionen taten - sie standen in der Defensive zumindest so sicher, dass dem Herausforderer nicht allzu viel glückte. Die Bilanz nach 45 Minuten: Drei Torschüssen des TSV stand einer des SC gegenüber. Wobei der Kreisligist zumindest eine klare Torchance verzeichnete: Silvio Bongiovanni scheiterte frei stehend an SC-Schlussmann Milan Jurkovic. Die anschließende Ecke konnten die Stammheimer zunächst abwehren, aber Patrick Kesslers Schuss aus dem Rückraum fand nur deshalb nicht den Weg ins Netz, weil sich Alexander Herzog auf der Torlinie postiert und den Ball noch abgeblockt hatte.
Es sollte nicht die einzige Großtat des regionalliga-erfahrenen Keepers werden, der in der kommenden Saison wieder bei der SG Sonnenhof Großaspach spielen wird. In der 48. Minute entschied Jurkovic das Eins-gegen-eins-Duell mit Cüneyt Cakir für sich und behauptete sich auch 40 Sekunden später gegen Lars Ruckh, der nach Zuspiel von Jens Peringer allein vor dem SC-Torwart aufgetaucht war. Und auch in der 77. Minute stand Jurkovic im Mittelpunkt des Geschehens. Er parierte erst einen Fernschuss von Ruckh. Den Abpraller erlief sich Deniz Demet, der aus spitzem Winkel allerdings nur den Pfosten traf. Von dort aus landete das Spielgerät bei Bongiovanni, der einen Heber versuchte - doch Jurkovic brachte mit einem Klasse-Reflex noch seine Hand dazwischen.
Es wäre der Ausgleich gewesen. Denn in der 63. Minute hatten die Stammheimer mit ihrem bis dahin dritten Torschuss das 1:0 erzielt. Ein weiter Pass von Erhan Baloglu war beim eingewechselten Armen Gashi angekommen, der seinerseits auf Giuseppe Rubinaccio quer legen wollte. Rubinaccio ließ den Ball für Alexander Herzog durch, der platziert vollendete. Kurz darauf hätte Gashi nach Querpass von Carmine Pescione das 2:0 nachlegen können, verfehlte sein Ziel aber. So mussten sich die Stammheimer bis zur 92. Minute den energisch, aber plan- und glücklos anrennenden Mühlhäusern erwehren, ehe der aus ihrer Sicht erlösende zweite Treffer fiel. Nach einer Flanke von Herzog schob Gashi zum 2:0 ein, das den Nord-Stuttgartern endgültig ein weiteres Jahr in der Bezirksliga sichern sollte.
"Ich bin stolz auf meine Truppe", sagte SC-Coach Krannich hinterher. Und betonte sicherheitshalber noch einmal: "Wir haben heute zwar nicht besonders gut gespielt, aber wenn man die Leistung meiner Mannschaft in der gesamten Rückrunde betrachtet, dann halten wir verdient die Klasse." Übrigens: Der allererste Dank Krannichs galt nach dem Schlusspfiff nicht etwa dem Fußballgott, sondern dem scheidenden Schlussmann Milan Jurkovic.
SC Stammheim: Jurkovic - Papatsas (89. Spindler), Quast, Pfisterer, Böse - Uyar, Capella (54. Gashi) - Baloglu, Herzog - Kanat (38. Pescione), Rubinaccio.
TSV Mühlhausen: Wolf - Acar, Buhl, Kesssler, Köngeter - Demet (68. Haufe), Peringer, Abdelaziez, Langenberg (46. Cakir) - Ruckh - Bongiovannis.
21.06.2011 - aktualisiert: 21.06.2011 06:06 Uhr
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