Sonntag, 29. September 2013

Einführung eines Heimparlaments in Stammheim

Den Blick für den Anderen entwickeln

 
Moderatorin Claudia Mann, Heimleiter Ronny Martin, Bezirksvorsteherin Susanne Korge, Barbara Becker von der Bürgerstiftung Stuttgart und Theresa Rütten, Leiterin Bürgerservice Leben im Alter. Foto: Chris Lederer

Stammheim - Gisela Erler wird am Mittwochabend gern nach Stammheim gekommen sein. Schließlich wohnte die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung einer Veranstaltung bei, die sich genau Letzteres zum Ziel gesetzt hat: die Beteiligung im Heim zu erhöhen. Geschehen soll dies durch ein so genanntes Heimparlament. Ihm sollen ein gutes Dutzend ständige Mitglieder aus dem Gemeinwesen und dem Pflegeheim angehören: nämlich der Heimleiter sowie Vertreter der Kirchen, der Ehrenamtlichen, des Bezirksbeirates, der Angehörigen, der Bewohner, sprich des Heimbeirates, der Mitarbeitervertretung und des Fördervereins. Auch die Kindertagesstätte, die zum Haus gehört, soll vertreten sein. Zu diesen festen Mitgliedern sollen sich interessierte Bürger als so genannte „Mitmacher“ beteiligen. Sie haben kein Stimmrecht, sollen aber ihre Themen und Anregungen einbringen, sich an der Diskussion sowie der Meinungsfindung beteiligen. Ziel des Heimparlamentes sei es, sich aktiv an der Gestaltung des Lebens im Luise-Schleppe-Haus (LSH) und Schloss zu beteiligen und die Leitungsebene der Pflegeeinrichtung mit seinen Ideen zu unterstützen.
Heimparlament spricht Empfehlungen aus
„Sie gehen hier neue Wege, das ist ein historischer Abend“, sagte die Journalistin Claudia Mann, die den Informationsabend moderierte und verschiedene Beteiligte zum Thema befragte, unter anderem den Heimleiter. „Es ist uns ein wichtigeres Anliegen, uns mit den Beteiligten auszutauschen, als Beschlüsse zu fassen“, erklärte Ronny Martin. „Es geht uns um den kritischen Austausch.“ Er sei regelrecht „versessen“ auf den Start des Heimparlaments und überzeugt, dass sich auf lange Sicht der Umgang der Gruppen untereinander zum Positiven verändere.
Seit knapp einem Jahr bereitet eine kleine Gruppe die Einrichtung des Heimparlaments vor. Mit von der Partie ist Barbara Becker von der Bürgerstiftung Stuttgart: „Wir haben uns gefragt, wie wir die Beteiligung in Alten- und Pflegeheimen erhöhen können.“ Das Heimparlament diene als Rahmen für regelmäßigen Austausch. Wenn vor Entscheidungen alle Fakten auf den Tisch kämen und diskutiert würden, tue sich die Heimleitung leichter und müsse weniger „manövrieren“. „Es geht nicht darum, dass man die Heimleitung überstimmt, das Heimparlament spricht Empfehlungen aus“, sagte Becker. Ziel sei zuvorderst, gemeinsam zu einer Lösung zu kommen.

Quelle



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