Den Blick für den Anderen entwickeln
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Moderatorin Claudia Mann, Heimleiter Ronny Martin, Bezirksvorsteherin
Susanne Korge, Barbara Becker von der Bürgerstiftung Stuttgart und
Theresa Rütten, Leiterin Bürgerservice Leben im Alter. Foto: Chris Lederer |
Stammheim - Gisela Erler wird am Mittwochabend gern nach Stammheim
gekommen sein. Schließlich wohnte die Staatsrätin für Zivilgesellschaft
und Bürgerbeteiligung einer Veranstaltung bei, die sich genau Letzteres
zum Ziel gesetzt hat: die Beteiligung im Heim zu erhöhen. Geschehen soll
dies durch ein so genanntes Heimparlament. Ihm sollen ein gutes Dutzend
ständige Mitglieder aus dem Gemeinwesen und dem Pflegeheim angehören:
nämlich der Heimleiter sowie Vertreter der Kirchen, der Ehrenamtlichen,
des Bezirksbeirates, der Angehörigen, der Bewohner, sprich des
Heimbeirates, der Mitarbeitervertretung und des Fördervereins. Auch die
Kindertagesstätte, die zum Haus gehört, soll vertreten sein. Zu diesen
festen Mitgliedern sollen sich interessierte Bürger als so genannte
„Mitmacher“ beteiligen. Sie haben kein Stimmrecht, sollen aber ihre
Themen und Anregungen einbringen, sich an der Diskussion sowie der
Meinungsfindung beteiligen. Ziel des Heimparlamentes sei es, sich aktiv
an der Gestaltung des Lebens im Luise-Schleppe-Haus (LSH) und Schloss zu
beteiligen und die Leitungsebene der Pflegeeinrichtung mit seinen Ideen
zu unterstützen.
Heimparlament spricht Empfehlungen aus
„Sie gehen hier neue Wege, das ist ein historischer Abend“, sagte
die Journalistin Claudia Mann, die den Informationsabend moderierte und
verschiedene Beteiligte zum Thema befragte, unter anderem den
Heimleiter. „Es ist uns ein wichtigeres Anliegen, uns mit den
Beteiligten auszutauschen, als Beschlüsse zu fassen“, erklärte Ronny
Martin. „Es geht uns um den kritischen Austausch.“ Er sei regelrecht
„versessen“ auf den Start des Heimparlaments und überzeugt, dass sich
auf lange Sicht der Umgang der Gruppen untereinander zum Positiven
verändere.
Seit knapp einem Jahr bereitet eine kleine Gruppe die Einrichtung des
Heimparlaments vor. Mit von der Partie ist Barbara Becker von der
Bürgerstiftung
Stuttgart:
„Wir haben uns gefragt, wie wir die Beteiligung in Alten- und
Pflegeheimen erhöhen können.“ Das Heimparlament diene als Rahmen für
regelmäßigen Austausch. Wenn vor Entscheidungen alle Fakten auf den
Tisch kämen und diskutiert würden, tue sich die Heimleitung leichter und
müsse weniger „manövrieren“. „Es geht nicht darum, dass man die
Heimleitung überstimmt, das Heimparlament spricht Empfehlungen aus“,
sagte Becker. Ziel sei zuvorderst, gemeinsam zu einer Lösung zu kommen.
Quelle
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