Stammheim - Die Tage der Freiwilligen Feuerwehr im Gebäude an der Korntaler Straße 1, in dem sich auch ein Gemeindesaal befindet, sind gezählt. Spätestens Ende kommenden Jahres soll mit dem Neubau des Feuerwehrhauses an der Straße In den Hochwiesen begonnen werden. Läuft alles wie geplant, dann können die ehrenamtlichen Feuerwehrleute um Kommandant Werner Gühring Ende 2015 aus dem maroden Magazin ausziehen. Was danach aus dem zweigeschossigen Gebäude mit dem kaum nutzbaren Gemeindesaal wird, soll in einer Machbarkeitsstudie geklärt werden.
Zusage von 30 000 Euro für Bürgerbeteiligung und Studie
Geht es nach dem Wunsch des Stammheimer Bezirksbeirates, dann soll aus dem Gebäude ein Bürger- und Familienzentrum werden. Am liebsten hätten die Kommunalpolitiker einen Neubau. In einem gemeinsamen Antrag haben sich die Beiräte Anfang dieses Jahres an die Stadtverwaltung gewandt und um die Bereitstellung von Planungsmitteln für den Neubau eines Bürger- und Familienzentrums sowie die Mittel für eine Machbarkeitsstudie gebeten.
Nun liegt die Antwort aus dem Referat Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen vor: Geld für eine Planungswerkstatt und eine Machbarkeitsstudie gibt es. „Wir haben für die Bürgerbeteiligung und die Machbarkeitsstudie 30 000 Euro aus unserem Budget zugesagt“, erklärt Thomas Zügel der Leiter des Amtes für Liegenschaften und Wohnen. Unter der Beteiligung der Bürger soll geklärt werden, wie die Räume des Gerätehauses sowie die Räume der unmittelbar angrenzenden, denkmalgeschützten Schloss-Scheuer genutzt werden könnten. Dort bietet momentan die Begegnungsstätte diverse Veranstaltungen an. „Das Bestandsgebäude Korntaler Straße 1 ist im Hinblick auf die vorgesehene Nutzung und die vorhandene Bausubstanz zu prüfen“, heißt es in dem Antwortschreiben aus der Stadtverwaltung. „Entsprechend dem Ergebnis ist dann zu entscheiden, ob das Bestandsgebäude erhalten, saniert und umgebaut wird, oder ob ein Neubau errichtet werden soll.
Für weitere Planung 180 000 Euro erforderlich
In einer ersten Stufe solle unter Mitwirkung einer Planungswerkstatt eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Für die weitere Planung bis zur Entwurfsplanung und Kostenberechnung seien zusätzliche Mittel in Höhe von 180 000 Euro erforderlich. „Hierfür ist eine entsprechende Mittelanmeldung für den Doppelhaushalt vorgesehen.“ Ein Termin für die Planungswerkstatt steht laut Thomas Zügel noch nicht fest. „Die Federführung für die Planungswerkstatt hat das Bezirksamt in Stammheim“, sagt der Amtsleiter.
„Ich finde es begrüßenswert, dass die Federführung bei uns liegt, aber die Prüfung, ob das Gebäude erhaltenswert ist oder abgerissen werden soll, sollte man parallel dazu oder besser vorher machen“, sagt Bezirksvorsteherin Susanne Korge. „Wir brauchen als Grundlage für unsere Planungen eine einigermaßen verlässliche Einschätzung der zuständigen Fachämter, sonst machen wir vielleicht Pläne, die sich gar nicht umsetzen lassen.“ Susanne Korge geht momentan von einem Neubau aus. Es könne aber auch sein, dass sich eine Sanierung als wirtschaftlicher erweise. Dies müsse man dringend klären, sonst wecke man durch die Planungswerkstatt bei der Bevölkerung Hoffnungen, die sich unter Umständen nicht umsetzen ließen.
Mangel an Räumen für Vereine oder Initiativen
Das Gemeindehaus in Stammheim ist aus brandschutzrechtlichen Gründen für die Bevölkerung nicht mehr in vollem Umfang nutzbar. Der Gemeindesaal im Obergeschoss darf nur noch maximal von 30 Personen gleichzeitig genutzt werden. Aus diesem Grund mangelt es im Stadtbezirk an Räumen für Vereine, Initiativen und andere Institutionen. Auch im Hinblick auf das Neubaugebiet Langenäcker-Wiesert halten die Bezirksbeiräte und die Bezirksverwaltung mehr Raum für Bürgeraktivitäten als dringend erforderlich.

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