Jugendhausleiter im Gespräch
Das Kinder- und Jugendhaus in Stammheim ist eine feste Größe im Bezirk, doch die Mitarbeiter müssen flexibel sein Foto: Chris Lederer |
Das Angebot kommt an. „Inklusive Jugendtreff kommen täglich 60 bis 100 Jugendliche zu uns“, sagt der Jugendhausleiter Michael Klamm. „Wenn es doch mal weniger sein sollten, dann drehen wir nicht Däumchen, sondern machen aufsuchende Jugendarbeit im Stadtteil.“
Warten auf den Straßensozialarbeiter
Nicht alle Jugendlichen, vor allem nicht die problematischere Klientel, komme ins Jugendhaus. „Nach unserem Eindruck und laut Polizei ist es momentan relativ ruhig“, sagt der Einrichtungsleiter. „Aber das kann sich mit dem besseren Wetter schnell wieder ändern.“ Unterstützt werden Klamm und seine vier Mitarbeiter künftig von einem Straßensozialarbeiter. Es ist eine halbe Stelle, die der Gemeinderat nach Jahren des Forderns bewilligt hat. Besetzt ist sie noch nicht. „Das Jugendamt arbeitet an der Stellenausschreibung, ich hoffe, dass wir sie bis zu den Sommermonaten besetzen werden.“
Zu verkraften hat das Team um Klamm auch einen Personalwechsel. Seit Anfang des Jahres fehlt ein Mitarbeiter, der für den Sportbereich zuständig war. „Sportangebote sind das Hauptinteresse der Kids, wir versuchen auch hier, die Stelle so bald wie möglich neu zu besetzen.“
Ohne Kooperation mit Kitas und Schulen geht nichts
Neu ist im Konzept des Jugendhauses auch die verstärkte Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindertagesstätten. „Wir müssen immer mehr in Kooperationen mit Schulen und Kitas gehen.“ Wenn Mitarbeiter der Jugendhäuser dort nicht auch aktiv seien, würde es durch die zunehmende Ganztagesbetreuung immer schwieriger, die Kinder und Jugendlichen zu erreichen. „Auf diesen Trend müssen sich alle offenen Einrichtungen einstellen“, ist Klamm überzeugt. „Wenn wir in Schulen und Kitas nicht dabei sind, dann sind wir über kurz oder lang weg.“ Die Stammheimer Einrichtung lege ihre Schwerpunkte bei dieser Arbeit auf die erlebnispädagogischen Bereiche, auf soziales Kompetenztraining wie Konfliktlösung und ähnliche Projekte.
„Wir machen viel mit den Gymnasien in Freiberg und Rot, wollen aber auch mit den Realschulen kooperieren.“ Kritisch sieht er die Entwicklung in der Stammheimer Grund- und Hauptschule. Mangels Bewerber steht dort die Hauptschule auf der Kippe. „Der Bezirk braucht dringend eine weiterführende Schule, nur so haben wir Anknüpfungspunkte, besonders auch an problematische Jugendliche.“ Angebote für diese Zielgruppe auf freiwilliger Basis hätten sich in der Vergangenheit nur bedingt bewährt. „Wir hatten schon Sport, Theater, Boxen, Tanzen und Arbeit im Tonstudio im Angebot – an auffällige Schüler kommen wir aber nur heran, wenn wir mit ihnen Projekte im verbindlichen Unterricht durchführen.“
// Infos zum Programm unter www.jugendhaus- stammheim.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen