Pilgerfahrt zu den Dreckhügeln
Stammheim. Der neue Fahrradparcours an der Solitudeallee begeistert die junge Radlergemeinde. Von Chris Lederer
Eigentlich ist die Strecke eher was für größere Jungs. Eigentlich. Doch das ficht den fünfjährigen Benjamin nicht an. Mit entschlossener Miene und seinem Minirädchen hat sich der kleine Kerl auf den nagelneuen Fahrradparcours hinter der Turnhalle gewagt - es muss ja nicht gleich die steile Abfahrt mit Sprungschanze sein. Was ein echter Draufgänger ist, der riskiert auch den Ritt über Hügel und durch die Steilwandkurve. Auf, ab, auf, ab, auf ab, immer wieder, geht die wilde Fahrt mit festem Blick und wackelnden Ärmchen. "Mehr Schwung! Gut machst Du das", ruft die Mama von draußen. Doch der Rahmen von Benjamins Rädchen ist nieder, so setzt er immer wieder auf der Hügelkuppe auf. Macht nichts, weiter geht"s. Rumms! Auch ein kleiner Sturz kann den Bub, gestärkt durch einen großen Schluck aus der Trinkflasche, nicht aufhalten. Benjamins Mutter, Karin Scharschmied, findet die neue Rennstrecke spitze. "Klasse, dass es so etwas in Stammheim gibt", sagt sie. "Wenn es sich erst mal rumgesprochen hat, dass diese Bahn existiert, wird sie bestimmt auch angenommen. Ich hoffe, sie bleibt erhalten."
Das hoffen auch Marian und Salomo. Die beiden Zwölfjährigen wagen sich schon an den schwierigeren Teil der Strecke, eine so genannte Table-Line: Von einer Art Startrampe geht es steil bergab über eine geschwungene Kuppe, dann gleich wieder steil hoch auf ein Podest, den so genannten Table. "Die Strecke ist hart und schwer zu fahren, das macht es knifflig, aber auch witzig zu fahren", sagt Marian aus Zuffenhausen. Sein Stammheimer Kumpel Salomo findet"s spitze: "Coole Strecke! Ich probier"s gleich wieder."
Streng genommen ist der Parcours noch nicht einmal fertig. Christian, Robin und Julian sind deshalb hergeradelt, um beim Glätten der Hügel mitzuhelfen. "Die Strecke haben wir mit Tim Nemelka gebaut", erklärt Julian, "Der hat schon eigene Sponsoren." Es handle sich um ein "Pump Track", einen Rundkurs mit Bodenwellen und Steilwandkurve, sowie eine "Table Line", eine Strecke für hohe Sprünge.
"Die Idee, in Stammheim eine Strecke zu bauen, gibt es schon seit drei Jahren", sagt Bernhard Kirchmaier vom Gartenamt. Geboren wurde sie beim Kindergipfel in Stammheim. Stadträtin Judith Vowinkel kümmerte sich als Patin darum, eine geeignete Strecke und Helfer zu finden. "Es sollte ein Areal sein, wo Kinder und Jugendliche ungestört sind, und es durfte nicht viel Geld kosten", sagt Vowinkel. Fündig wurde man schließlich hinter der Turnhalle an der Münchinger Straße. "Dort gab es eine geeignete Grünfläche, die im Besitz des Schulverwaltungsamts war und unbürokratisch ans Garten-Friedhofs und Forstamt übertragen wurde." Vowinkel konnte den Stuttgarter Nachwuchsfahrer Tim Nemelka für die Sache gewinnen, der unentgeltlich mit Freunden und jungen Stammheimern die Strecken entwarf und baute. Auch das Gartenamt half: "Wir hatten so gut wie kein Geld für das Projekt und haben nur kurzfristig einen Fahrer und einen Bagger gestellt", erklärt Kirchmaier. Die Strecke befindet sich am Rand eines Landschaftsschutzgebietes. Die Lage des 1500 Quadratmeter großen Areals sei perfekt, der weiche Boden ideal. "Das meiste ist Erde, die man gut modellieren kann." Kirchmaier geht davon aus, dass die Anlage sowohl von Stammheimern als auch von Fahrern aus der Umgebung angenommen wird: "Die Szene kennt sich aus, wo es Strecken gibt, spricht sich schnell rum."
Eine offizielle Einweihung mit Rennen und Fest ist für dieses Jahr vorgesehen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
Das hoffen auch Marian und Salomo. Die beiden Zwölfjährigen wagen sich schon an den schwierigeren Teil der Strecke, eine so genannte Table-Line: Von einer Art Startrampe geht es steil bergab über eine geschwungene Kuppe, dann gleich wieder steil hoch auf ein Podest, den so genannten Table. "Die Strecke ist hart und schwer zu fahren, das macht es knifflig, aber auch witzig zu fahren", sagt Marian aus Zuffenhausen. Sein Stammheimer Kumpel Salomo findet"s spitze: "Coole Strecke! Ich probier"s gleich wieder."
Streng genommen ist der Parcours noch nicht einmal fertig. Christian, Robin und Julian sind deshalb hergeradelt, um beim Glätten der Hügel mitzuhelfen. "Die Strecke haben wir mit Tim Nemelka gebaut", erklärt Julian, "Der hat schon eigene Sponsoren." Es handle sich um ein "Pump Track", einen Rundkurs mit Bodenwellen und Steilwandkurve, sowie eine "Table Line", eine Strecke für hohe Sprünge.
"Die Idee, in Stammheim eine Strecke zu bauen, gibt es schon seit drei Jahren", sagt Bernhard Kirchmaier vom Gartenamt. Geboren wurde sie beim Kindergipfel in Stammheim. Stadträtin Judith Vowinkel kümmerte sich als Patin darum, eine geeignete Strecke und Helfer zu finden. "Es sollte ein Areal sein, wo Kinder und Jugendliche ungestört sind, und es durfte nicht viel Geld kosten", sagt Vowinkel. Fündig wurde man schließlich hinter der Turnhalle an der Münchinger Straße. "Dort gab es eine geeignete Grünfläche, die im Besitz des Schulverwaltungsamts war und unbürokratisch ans Garten-Friedhofs und Forstamt übertragen wurde." Vowinkel konnte den Stuttgarter Nachwuchsfahrer Tim Nemelka für die Sache gewinnen, der unentgeltlich mit Freunden und jungen Stammheimern die Strecken entwarf und baute. Auch das Gartenamt half: "Wir hatten so gut wie kein Geld für das Projekt und haben nur kurzfristig einen Fahrer und einen Bagger gestellt", erklärt Kirchmaier. Die Strecke befindet sich am Rand eines Landschaftsschutzgebietes. Die Lage des 1500 Quadratmeter großen Areals sei perfekt, der weiche Boden ideal. "Das meiste ist Erde, die man gut modellieren kann." Kirchmaier geht davon aus, dass die Anlage sowohl von Stammheimern als auch von Fahrern aus der Umgebung angenommen wird: "Die Szene kennt sich aus, wo es Strecken gibt, spricht sich schnell rum."
Eine offizielle Einweihung mit Rennen und Fest ist für dieses Jahr vorgesehen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.
05.07.2011 - aktualisiert: 05.07.2011 06:05 Uhr
Quelle: Nord-Rundschau
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen