Dienstag, 5. Juli 2011

Die katholische Kirchengemeinde

Bullen reiten, Bähnle fahren, Gemeinschaft erleben

Stammheim. Die katholische Kirchengemeinde feierte am Wochenende ihr 18. Fest rund um den Kirchturm. Von Susanne Müller-Baji
Wenn die Vertreter der Kirchengemeinde ein Ständchen zur Begrüßung singen und sich darin "herzlich willkommen" auf "sind nicht nur die Frommen" reimt, dann ist wieder Fest-Zeit in Stammheim: Alle zwei Jahre lädt die Gemeinde "Zum Guten Hirten" zum "Großen Fest rund um den Kirchturm". Am Wochenende war es wieder so weit: Die Kübelesmarkt-Musikanten spielten im Zelt zünftig auf, auf der Open-Air-Bühne sollten später "Déjà-vu" im Stil der Blues Brothers rocken. Dazu kamen viele Leckereien und ein Programm für Jung und Alt gleichermaßen: Am Ende der Budenstraße buckelte der Bulle für alle, die sich trauten, ein paar Meter weiter ging es hoch hinaus mit der Schiffschaukel, und der erklärte Renner unter den Gästen war das "Bähnle" mit seinen roten Waggons.

Hauptthema war natürlich das Wetter: Exakt zwei Jahre zuvor, beim letzten "Großen Fest", hatten sich nämlich die Schleusen geöffnet und dem festlichen Treiben ein jähes Ende gesetzt. Das Ergebnis: Zerfetzte Zelte und Frust. Der Veranstaltung gehen monatelange Vorbereitungen voraus - schlecht, wenn dann das Wetter nicht mitspielt. Wolfram Scherrenbacher und Dorothee Dicenta vom Kirchengemeinderat dankten jedenfalls bei der Eröffnung am Freitag erst mal den Helfern, ohne deren Engagement so ein Fest nicht machbar wäre.


"Das hält schon", beschied Pfarrer Christopher Sturm mit Blick auf die teils bedrohlichen Regenwolken am Himmel. Er müsse das wissen: "Nomen est omen!" Es wurde auch sonst eine schlagfertige Eröffnung mit der Stuttgarter Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer: Was das Wetter angehe, "waren sie ja sicher schon den ganzen Tag am Zittern", sagte sie in ihrer Ansprache, und wurde vom Pfarrer korrigiert: "Am Beten!" Genau, und geholfen hat es auch: Der Regen hielt sich in Grenzen, die Stimmung war großartig, und der Erlös wird entsprechend ausgefallen sein. Er kommt in diesem Jahr einer Schülerfirma der Stammheimer Grund- und Hauptschule zugute, soll zudem das Rundzelt der Gemeindejugend abdichten helfen und das Caritas-Projekt "Schlupfwinkel" fördern, eine Anlaufstelle für Stuttgarter Straßenkinder.


Auch wenn unter den Gästen mal gefrotzelt wurde, "ihr habt ja Katholiken mit dabei, da dürft ihr auch im Zelt sitzen" - das "Große Fest" ist längst ein Ereignis für alle: Die Aerobic-Gruppe des TV Stammheim wirkte ebenso mit wie der evangelische Posaunenchor. Und für den Sonntag hatte zudem Artist Martin Bukovsek alias Carismo ein akrobatisches Gebet am Vertikaltuch angekündigt. Besonderer Beliebtheit habe sich auch der Raum der Stille in der Taufkapelle erfreut, zog der Pfarrer später ein Fazit: Es sei sogar der Wunsch geäußert worden, den Raum der Stille noch etwas über das Festende am Sonntagabend hinaus beizubehalten.


Auf was hat sich Sturm selbst gefreut? "Auf gute Begegnungen", sagte er erst und räumte dann aber doch ein: "Auch auf eine Fahrt mit dem Bähnle, auf die Schießbude und auf eine richtige Currywurst". Recht so, beim "Großen Fest" darf man schon mal sein inneres Kind loslassen: Deshalb ging es auch tatsächlich auf große Fahrt mit Bezirksvorsteherin Tina Hülle und Bürgermeisterin Fezer. Einmal rund um die Kirche herum führte die Strecke, und es war ein Riesenspaß. Schießbude und Currywurst werden da wohl auch noch drin gewesen sein.
05.07.2011 - aktualisiert: 05.07.2011 06:05 Uhr
 Quelle: Nord-Rundschau

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