Zahl der angezeigten Straftaten nimmt ab
Die Handschellen klickten im vergangenen Jahr seltener als 2015. Die Straßenkriminalität in Stammheim sank von Foto: Polizei |
Revierleiter Volker Kehl hat die
polizeiliche Kriminalstatistik für Stammheim im Bezirksbeirat
vorgestellt. Insgesamt hat sich der Zahl der Anzeigen reduziert. Bei
manchen Delikten hat die Zahl der Straftaten jedoch zugenommen.
Rückgang um 2,8 Prozent
Die Zahl der Straftaten sei 2016 im Vergleich zum Jahr davor von 567 auf 551 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 2,8 Prozent. Betrachte man die Entwicklung der Straftaten der vergangenen zehn Jahre, dann entspreche die 551 in etwa dem Durchschnittswert, sagte der Revierleiter. Aufgeklärt wurden rund 63 Prozent der angezeigten Fälle, im Jahr zuvor waren es 63,8 Prozent, also ähnlich viele. Einen Rückgang verzeichnet Kehl bei der Straßenkriminalität (80 auf 65 Fälle) sowie bei schweren Diebstahl aus Hotels und Gaststätten (acht auf null Fälle) und bei den Drogendelikten (42 auf 38).Angestiegen sind hingegen die Fälle von Gewaltkriminalität und Aggressionsdelikten: Raubdelikte seien um einen von drei auf vier Fälle gestiegen. Die Zahl der vorsätzlichen/leichten Körperverletzungen ist von 58 auf 59 Fälle gestiegen, die der gefährlichen/schweren Körperverletzungen von 20 auf 27 Fälle. „Wobei sich elf der gefährlichen Körperverletzungen in der Asperger Straße 60 abgespielt haben“, erklärte Volker Kehl, also in der Stammheimer Justizvollzugsanstalt. Straftaten, die hinter den Gefängnismauern passieren, fließen auch in die Kriminalstatistik mit ein.
Wohnungseinbrüche haben sich fast verdoppelt
Zugenommen hat auch die Zahl der Wohnungseinbrüche (20 statt 11). Einbrüche in Büros seien um einen Fall von vier auf fünf gestiegen. Erfreulich sei wie gesagt, dass es 2016 keinen einzigen Einbruch in eine Stammheimer Gaststätte oder ein Hotel gegeben habe. 2015 waren es noch acht Einbrüche dieser Art gewesen. Leider konnte 2016 kein Einbruch in Stammheim Stammheim aufgeklärt werden. Bei Einbrüchen sei die Aufklärung schwierig, da sich die „Opfer- und die Tätersphäre in aller Regel nicht überschneiden“. Opfer und Täter seien sich in der Regel nichtbekannt, begegneten sich in der Regel nicht und hätten auch sonst meist nichts miteinander zu tun. Das mache die Ermittlung von Tätern schwer.
Um so wichtiger sei in diesem Bereich die Vorbeugung: „Wir machen viel im Bereich der Prävention“, sagte Kehl. „Wir haben in Stammheim im vergangenen Jahr 15 Maßnahmen zur Einbruchssicherheit durchgeführt – das ist für uns ein wichtiges Thema.“ Das ganze Jahr über bietet auch die Kriminalpolizei kostenlose Beratungsgespräche an und erläutert, wie man sein Hab und Gut am besten vor Einbrechern schützen kann. Außerdem soll es am 15. September im Bezirk einen Sicherheitstag unter dem Motto „Stammheim – aber sicher!“ geben. Auch zu anderen Schwerpunkten ist die Polizei präventiv tätig: 29 Vorträge, unter anderem an der Schule, habe es zum allein zum Thema Gewaltprävention gegeben. Auch zu den Themen Sicherer Schulweg und Mediensicherheit für Senioren habe es Vorträge gegeben. Insgesamt waren es laut Kehl im Bezirk 70 Präventionsaktivitäten.
Insgesamt 314 Tatverdächtige wurden im Jahr 2016 ermittelt. Im Vorjahr waren es 292. Die Zahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen ist von 40 auf 57 gestiegen. Verhältnismäßig hoch war die Zahl der Heranwachsenden, also derjenigen, die mindestens 18 Jahre und noch keine 21 Jahre alt sind. Ihre Zahl wuchs von 19 auf 31. Bestimmte örtliche Schwerpunkte für Straftaten gebe es keine.
Insgesamt wurde Kehls Vortrag positiv von den Räten aufgenommen. Einzig Karl-Heinz Kemke übte Kritik. „Ich störe mich daran, dass Sie sagen: Stammheim ist sicher“, sagte der Freie-Wähler Bezirksbeirat. „Ich habe in Stammheim noch nie eine Fußstreife zu sehen bekommen. Wir sollen uns sicher fühlen, wir fühlen uns aber nicht sicher.“ Kehl wollte auf diese Äußerung allerdings nicht weiter eingehen: „Das ist Ihre Bewertung der Dinge.“ Bezirksvorsteherin Susanne Korge hingegen sagte: „Wir sind sicher nicht die Insel der Glückseligen hier, aber andere Stadtbezirke wären froh, sie hätten unsere Zahlen.“
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