Sonntag, 11. November 2012

Andreas Magdanz: Stuttgart Stammheim


„Der deutsche Herbst ist hier verortet“, sagt Fotograf Andreas Magdanz über Stammheim. Ist doch der Stuttgarter Stadtteil nicht wegen seines Schlosses oder des pittoresken Fachwerk-Rathauses international bekannt, sondern wegen seiner Justizvollzugsanstalt (JVA). Im siebten Stock des Hochsicherheitsgefängnisses saßen einst die Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) ein. Und dort brachten sie sich auch um – Ulrike Meinhof erhängte sich 1976, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan- Carl Raspe nahmen sich 1977 das Leben.
Der 1975 eigens für den Prozess gegen die RAF-Mitglieder errichtete Bau hätte eigentlich 2012 abgerissen werden sollen. Nun soll es 2015 werden, da nebenan erst noch ein modernes Vollzugsgebäude errichtet werden muss. Schon vor zwei Jahren, als der Abriss noch auf 2012 datiert war, startete der Fotograf Andreas Magdanz das Foto-Projekt „Stuttgart Stammheim“. Um sich auf dieses Projekt einzulassen, zog er für fünf Monate nach Stammheim, wohnte keine zehn Meter von der Gefängnismauer entfernt und mit Ausblick auf die JVA.
Seine nüchternen Außen- und Innenaufnahmen bilden so einen bewussten Kontrast zu den Tatortaufnahmen von damals. „Diese Ereignisse haben wie keine anderen die politischen Prozesse in Deutschland verändert“, so Magdanz. 25 seiner Bilder sind ab dem 17. November im Erdgeschoss des Stuttgarter Kunstmuseums zu sehen.  
x 17.11.-3.3.2013, Di-So 10-18, Mi+Fr 10-21 Uhr

Quelle   

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