Dienstag, 16. August 2011

Marc Krüger ist Weltmeister

Faustball 
Deutschland feiert nach dem Finalsieg über Österreich den Titel. Mit dabei: Marc Krüger vom TV Stammheim. 
Von Tom Bloch
In keiner anderen Sportart wird die Rivalität zwischen Österreich und Deutschland so aktiv betrieben wie im Faustball: die "Ösis" und die "Piefkes" gehören zusammen mit Brasilien zur Weltspitze in dieser Mannschaftssportart. Und ausgerechnet in Österreich, vor 7500 frenetischen Fans, stürzte die deutsche Mannschaft am Samstagabend den Weltmeister vom Thron und nahm selbst darauf Platz. Deutschland feiert nach 1995 den nun insgesamt zehnten WM-Titel und die bundesdeutschen Faustballer machten anschließend die Nacht zum Tage.

Als vierter Angreifer mit im Team war Marc Krüger vom TV Stammheim. "Es ist einfach unglaublich, was jetzt abgeht. Ich bekomme so viele Glückwünsche per E-mail oder über Facebook." Allerdings dauert es noch, bis der 24 Jahre alte 1,97-Meter-Mann das alles verarbeiten kann. Noch muss Schlaf nachgeholt werden. "Von Samstag auf Sonntag habe ich nur eine dreiviertel Stunde im Bett gelegen. Dementsprechend zäh war dann am Sonntag das Festbankett. Aber da muss man durch." Dann die lange Heimfahrt mit Stau und Kater - der Montag begann jedenfalls erst am späten Nachmittag, kurz vor dem Training. "Ich hoffe, ich komme mit einem Sparprogramm davon", sagte Krüger, dessen Stimme trotz Anfeuerungsgeschrei und Jubelgesänge im Kessel von Pasching erstaunlich gut gehalten hat. Viel wichtiger als der Zustand der Stimmbänder ist die Zäsur, die nun erfolgen kann. Krügers letzte Auftritte vor der WM im Trikot des TV Stammheim waren vorsichtig formuliert eher durchwachsen. Doch die Krise scheint überwunden, die Einsätze im Nationaltrikot bei der WM-Vorrunde verliefen deutlich besser. "Jetzt kann man den Kopf hoch tragen", meinte Krüger nach dem Titelgewinn. Sein Stammheimer Teamkollege Alwin Oberkersch hat dagegen mehr Probleme mit der Stimme. Dieser war während der WM als Moderator und Einheizer auf dem Spielfeld engagiert. "Das war eine unglaubliche Atmosphäre. Die Menge hat getobt", sagte Oberkersch, der auf die Wirkung von Halsbonbons und Rachensprays setzte. Auch Reinhard Nacke, der Abteilungsleiter der TVS-Faustballer, ist ganz aus dem Häuschen. Nur das Sprechen fällt ihm noch schwer, denn auch er war vor Ort in Pasching. "Ich werde am Abend unseren Vorstand treffen. Wir wollen eine entsprechende Ehrung für Marc vorbereiten", sagt Nacke. Doch viel wichtiger für den Verein, ist der Motivationsschub, den sich die Verantwortlichen nun erhoffen für ihren wichtigsten Schlagmann. Schon kommenden Samstag geht es in der Bundesliga weiter (um 16 Uhr beim Aufsteiger TV Schweinfurt-Oberndorf). Stammheim muss in den zwei ausstehenden Partien unbedingt punkten, um das Abstiegsgespenst endgültig zu verjagen.

Quelle: stuttgarter-nachrichten.de

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