Dienstag, 19. Juli 2011

Faustball, 1. Bundesliga

 

Krise beendet, aber die Pleiten-Serie hält an

Der TV Stammheim zeigt sich gegen denTV Vaihingen/Enz verbessert, unterliegt aber mit 1:5. Von Mike Meyer
 
Zugegeben, es ist ein Weilchen her: Am 15. Mai 2011 durften die Faustballer des TV Stammheim zum bislang letzten Mal in der Bundesliga-Saison 2011 jubeln. Mit 5:4 hatten sie sich seinerzeit bei der Offenburger FG behauptet. Seit diesem Tag herrscht im Stuttgarter Norden allerdings ein anderes Gefühl vor - das Gefühl, das sich nach Niederlagen einstellt, von denen sich die Stammheimer am Samstag die siebte in Serie eingefangen haben. Die Mannschaft von Trainer Jogi Bork unterlag dem TV Vaihingen/Enz mit 1:5 (12:10, 6:11, 10:12, 7:11, 9:11, 8:11) und muss weiter um den Klassenverbleib bangen. Trotzdem verkündete TVS-Kapitän Alwin Oberkersch: "Das Team hat die Krise offiziell für beendet erklärt." Der Kapitän begründete die zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Aussage: "Wir haben jetzt noch ein schweres Spiel gegen Pfungstadt, auf das wir keinen besonderen Fokus legen müssen, denn in dieser Partie gibt es auch in Bestform nicht viel zu holen. Es ist jetzt wichtiger, dass wir alle wieder positives Erleben mit dem Faustball verbinden und den Spaß wieder ins Team einkehren lassen. Marc Krüger soll für die Weltmeisterschaft wieder die Lockerheit gewinnen, die ihm derzeit abgeht, und nach der WM holen wir dann alle zusammen als Team die noch nötigen Punkte für den Klassenerhalt." Dass es nach den teilweise arg verkrampften Darbietungen in den vergangenen Wochen etwas mehr Lockerheit nicht schaden kann, ist auch Jogi Bork klar. "Es ist einfach ein Kopfproblem bei meinen Spielern, betont er. "Dass sie es können, haben sie ja schon bewiesen." Am Donnerstag hatte der TVS ein Testspiel gegen die österreichische U-21-Nationalmannschaft. Gespielt wurden sieben Sätze, von denen die Nord-Stuttgarter sechs gewannen. "Da hat alles wunderbar geklappt", sagt der TVS-Trainer.

Aber die Sache mit der Krise sieht der Coach dann doch ein bisschen anders: "Für mich ist die Krise dann vorbei, wenn wir auch in der Liga wieder ordentlich Faustball spielen." Immerhin zeigten die Nord-Stuttgarter in der Partie gegen den TV Vaihingen/Enz deutlich mehr Einsatzwillen als noch beim 0:5 im Rückspiel gegen die Offenburger FG erkennbar. "Den Willen will ich meiner Mannschaft nicht absprechen, und auch, dass sich die Spieler immer wieder gegenseitig motiviert haben, ist positiv", urteilt Bork. Geholfen hat es allerdings nur dahingehend, dass alle sechs Sätze verhältnismäßig knapp ausgegangen sind. Denn obwohl die Stammheimer in den einzelnen Durchgängen mehrfach in Führung gelegen hatten, entschied der Gast doch in fünf der sechs Fälle die Sätze für sich. Dabei ist der vor Saisonstart als einer der Titelanwärter gehandelte TV Vaihingen/Enz selbst weit von der Form entfernt, die ein Team mit einer solchen personellen Qualität eigentlich haben sollte. Die Vaihinger haben bereits vier Niederlagen in der laufenden Runde kassiert - eine davon erst zu Begi9nn des Monats gegen den abstiegsgefährdeten MTV Rosenheim - und präsentierten sich auch bei ihrem Auftritt im Stuttgarter Norden nur wenig überzeugend. "Das Spiel war insgesamt ziemlich niveaulos", sagt Bork. "Und es hat die Mannschaft gewonnen, die weniger Eigenfehler produziert hat."


TV Stammheim: Marc Krüger, Daniel Nacke, Jan Trinemeier, Christian Nacke, Alwin Oberkersch, Tobias Götz, Ueli Reißner.
 
19.07.2011 - aktualisiert: 19.07.2011 06:04 Uhr

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