Donnerstag, 5. April 2012

Osterbrunnen in Stammheim

Ach du dickes Ei: Osterschmuck ramponiert

Helga Wünscher hat den beschädigten Osterschmuck mittlerweile wieder repariert Foto: Chris Lederer
Stammheim - Schöner Schreck am Sonntagmorgen: als Helga Wünscher auf ihrer Runde zum Stammheimer Brunnen vor dem Gemeindehaus ankam, lagen bunte Eier und Buchszweige wild verstreut um den Wasserspender herum. Unbekannte hatten sich an der Dekoration zu schaffen gemacht und die Drähte abgerissen, an denen der Schmuck befestigt war. „Es muss in der Zeit zwischen Samstagabend um 18 Uhr und Sonntagmittag passiert sein“, sagt Helga Wünscher. „Das war bös mutwillig, einige der Eier waren zertrampelt.“ Die Stammheimerin ließ sich allerdings von den zerstörungswilligen Idioten nicht entmutigen. Noch am selben Tag machte sie sich daran, die Dekoration wiederherzustellen: Mit Hasendraht, Zange und dutzenden Ersatzeiern ausgerüstet, fädelte sie die Ketten wieder auf und umwickelte die Girlanden. Wo Grün fehlte, ergänzte sie es.
„Ich finde Stammheim muss schöner aussehen“
Seit drei Jahren schmückt die Seniorin den Stammheimer Brunnen. Aus Eigeninitiative. „Weil es mir gefällt.“ Auf die Idee gekommen ist sie durch Zeitungsberichte über andere Brunnen in der Nachbarschaft. Die Tradition der Osterbrunnen kannte sie von Besuchen im Hessischen. „Ich habe mir gedacht, was Zuffenhausen und Feuerbach können, das können wir auch. Ich finde, Stammheim muss schöner aussehen.“ Wenn jeder in seinem Vorgarten oder auf der Fensterbank Blumenkübel aufstellen oder den Gehweg kehren würde, dann würde das dem Erscheinungsbild des gesamten Stadtbezirks gut tun, ist Helga Wünscher überzeugt. „Man muss nicht immer nach dem Staat schreien, wenn jeder seinen Beitrag leistet, ist viel getan.“
Helga Wünscher lässt sich den Spaß nicht nehmen
Ihr Engagement kommt an. Mittlerweile sponsert der Bürgerverein die Eier und den Draht. Auch die Passanten finden viel Lob. „Viele Leute bleiben stehen und sagen, dass ihnen der Brunnen toll gefällt“, sagt Wünscher. „Aber sie äußern auch Skepsis und fragen sich, ob es wohl lange so bleibt.“ Auch wenn der Schmuck abgerissen wurde: Helga Wünscher jedenfalls lässt sich den Spaß am Schmücken auch in Zukunft nicht nehmen. „Ich mach’s trotzdem!“

Quelle: stuttgarter-nachrichten

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