Samstag, 2. Juli 2011

Linie U15E

Das lange Warten auf den Omnibus

Stuttgarter Norden. Regelmäßig kommt es auf der Linie U15E zu großen Verzögerungen. SSB-Sprecherin: Sind nicht zufrieden.Von Chris Lederer
 
Kommt er gleich? Kommt er später? Kommt er überhaupt noch? Fragen, die sich zahlreiche Kunden der SSB seit Monaten in ärgerlicher Regelmäßigkeit stellen müssen. Denn wer von Zuffenhausen mit dem Bus nach Stammheim fahren möchte, der steht mitunter länger an der Haltestelle als ihm lieb und im Fahrplan angegeben ist.

Regina Wagner aus Stammheim kann ein Lied davon singen. An der Haltestelle Hohensteinstraße zum Beispiel habe sich der Bus in den vergangenen Wochen bereits mehrere Male um 20 Minuten und mehr verspätet. "Es kommen zwar Busse an, in die darf man aber nicht einsteigen, weil die Fahrer ihre Schicht beenden. Sie stellen die Anzeigetafel dann auf "Betriebsfahrt" um, und fahren in Richtung Innenstadt, ohne neue Fahrgäste mitzunehmen", klagt die Stammheimerin. Warten zu müssen sei nicht nur bei Regen oder starkem Sonnenschein ein Ärgernis; auch die schiere Menge der Menschen, die einsteigen, führe zu Verdruss: "Wenn lange Zeit kein Bus kommt, fahren die Stadtbahnen ja trotzdem weiter regelmäßig und bringen immer mehr Passagiere zur Hohensteinstraße. Dort sammeln sich dann Dutzende wartende Fahrgäste, die nach Stammheim wollen." Wenn der Bus irgendwann tatsächlich komme, sei er im Nu überfüllt. "Es war schon so, dass ein Bus derart voller Leute war, dass mir nichts anderes übrig blieb, als auf den nächsten zu warten."


Dass es in den vergangenen Wochen mehrere Beschwerden wegen dieser Angelegenheit gegeben hat, bestätigt Birte Schaper, Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen. "Wir bedauern die derzeitige Situation. Es ist leider so, dass sich die Busse immer wieder verspäten", sagt sie. Und: "Wir sind nicht zufrieden." Besonders kritisch sei die Zeit zwischen 15 und 16 Uhr, wenn Fahrer der Linie U15 E ihre Schicht beendeten. "Die neuen Fahrer kommen mit ihren Bussen vom Depot am Gaskessel. Wenn unterwegs viel Verkehr ist, stecken sie im Stau." Zwar gebe es einen näher gelegenen Abstellplatz für Busse an der Zabergäustraße. Doch der beherberge bereits die Fahrzeuge der Linien 52, 54, 55, 57, 90, 91 und 99 und sei mit nur einem Dutzend Stellplätzen zu klein, um dort auch die Ersatzbuslinie unterzubringen. Ein Tausch der Linien sei nicht machbar. Die Busse von Gaisburg aus früher nach Zuffenhausen fahren zu lassen, sei nicht ohne weiteres machbar. "Wir haben schon eine Pufferzeit eingeplant, die lässt sich aber nicht vergrößern. Und in den meisten Fällen kommen die Busse ja pünktlich." Nichtsdestotrotz soll die Situation verbessert werden. Dieses hinzubekommen sei "höhere Mathematik" und nicht auf die Schnelle machbar: "Wir müssen in die Berechnungen unter anderem die Ruhe- und Fahrzeiten einfließen lassen, außerdem die Dienstpläne, die Verfügbarkeit der Busse, sowie die Tank- und Wartungszeiten", erklärt Schaper. "Das wird noch etwas dauern, aber wir sind an der Sache dran."


Regine Wagner begegnet dem Ärger mit Galgenhumor: "Der Ersatzbus hat die meiste Zeit ja schon hinter sich - spätestens in einem halben Jahr nehme ich nach Stammheim dann die Stadtbahn."
 
02.07.2011 - aktualisiert: 02.07.2011 06:05 Uhr

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