Samstag, 20. August 2011

Besuch in der SSB-Schaltzentrale

Stuttgarter Norden Leser der Nord-Rundschau können am 31. August einen Blick in die Leitstelle werfen. Von Bernd Zeyer
 
Lichter in allen Regenbogenfarben leuchten und verlöschen wieder, Monitorbildschirme flackern, hunderte Ziffern zeigen Daten an, die nur Experten entschlüsseln können: In der Leitstelle der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) laufen alle Fäden des Schienen- und Busnetzes zusammen. Bei der Leserführung am Mittwochnachmittag, 31. August, öffnet sich für die Teilnehmer der Nord-Rundschau die Tür in eine hoch technisierte Welt.

Von außen verrät das Gebäude an der Hauptstätter Straße 60 nicht, was hinter seinen Mauern steckt. Es ist voll gepackt mit modernster Technik, ohne die die Steuerung des SSB-Netzes nicht möglich wäre. Damit eine Stadtbahn rechtzeitig und sicher von A nach B kommt, greifen viele Räder ineinander. Kommunikationsanlage, Zugsicherungstechnik, Betriebsüberwachung, Betriebsleitsystem, Fahrgastinformationssystem - all das und noch einiges mehr wird gebraucht, um das Bus- und Bahnnetz zu steuern. Und das ist weitverzweigt: 16 Stadtbahnlinien mit 164 Fahrzeugen sind auf einer Streckenlänge von 209 Kilometern unterwegs. Dazu kommen noch 54 Buslinien mit 255 Fahrzeugen und 672 Kilometern Strecke. Mit der Zahnrad- und der Seilbahn sind außerdem noch zwei Exoten in Betrieb. Rund eine halbe Million Fahrgäste benutzen täglich SSB-Verkehrsmittel, dabei werden zirka 90 000 Kilometer zurückgelegt.


Die Leitstelle an der Hauptstätter Straße, die direkt an der Haltestelle Österreichischer Platz liegt, ist im Jahr 1990 eröffnet worden. Die Mannschaft von Dienststellenleiter Roger Rothfuß umfasst gut 30 Mitarbeiter, die in sechs Teams aufgeteilt sind. Mindestens zwei Bedienplätze sind rund um die Uhr besetzt.


Im Hauptraum der Leitstelle gruppieren sich vor der zentralen Monitorwand, die bald durch eine hochmoderne Medienwand ersetzt wird, fünf Arbeitsplätze für die aktive Besetzung. Auf den Plätzen eins und drei sitzen die Disponenten für den Funkverkehr mit Bus und Schiene. Zwischen ihnen hat ein Verkehrsmeister seinen Platz und kümmert sich um die Fahrgastinformation. Dahinter befinden sich zwei Arbeitsplätze für die Stellwerker. Auf den Monitoren ist, je nach Bedarf, abrufbar, was aktuell vor Ort passiert. Momentan hängen insgesamt 303 Kameras an Haltestellen, Gleisanlagen, Endhaltestellen und anderen wichtigen Orten im Netz. Die Bilder können auf Anforderung auch auf Monitore in den Leitstellen der Feuerwehr und der Polizei übertragen werden. Im Notfall schalten sich auf die Bildschirme der SSB auch die Kameras an Notrufsäulen und in Fahrstühlen auf, wenn Alarmknöpfe gedrückt werden. Vom Zuginneren gibt es allerdings keine Livebilder. Dort hängen zwar auch Kameras, ihre Bilder werden aber nur aufgezeichnet um beispielsweise bei Verbrechen ein Beweismittel zu haben.

 
20.08.2011 - aktualisiert: 20.08.2011 06:04 Uhr

Quelle:stuttgarter-nachrichten.de 

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